4K-Videos produzieren – Geniale Vorteile bei der Videoproduktion
Es gibt einige gute Gründe, warum du 4K-Videos produzieren solltest, da die hohe Videoauflösung geniale Vorteile bei der Videoproduktion bietet. 4K-Videos haben eine Auflösung von 4096 x 2160 Pixel im Verhältnis 19:10. Eine 4K-Auflösung bedeutet schärfere, detailreichere Aufnahmen als zum Beispiel das aktuelle Standard-Format Full-HD (1920 x 1080 Pixel / 16:9).
Die Vorteile und Nachteile von 4K-Videos auf einen Blick
- brillante, detailreiche Auflösung mit 4096 x 2160
- Mehr Reichweite auf YouTube
- viele Bearbeitungsmöglichkeiten in der Videoproduktion (vor allem Postproduktion)
Gehen wir ins Detail, ohne nicht die Nachteile von 4K-Videos nicht unerwähnt zu lassen:
- große Datenmenge bei der Videoproduktion von ca.
- Bearbeitung nur mit leistungsstarker Hardware möglich
- noch nicht überall konsumierbar, wegen großem Datenvolumen
Warum du 4K Videos drehen solltest!
Mittlerweile kann jedes Smartphone 4K-Videos oder zumindest UHD-Videos mit kaum spürbar geringerer Auflösung aufnehmen.
Vergleich 4K vs UHD
4096 × 2160 | 8,85 | 19:10 | 4K, 4K2K, 4K DCI |
3840 × 2160 | 8,29 | 16:9 | UHD |
Grundsätzlich gilt:
Wähle immer die bestmögliche Auflösung bei der Videoproduktion!
Der Grund das nicht zu machen ist, dass man damit eine wesentlich größere Datenmenge erzeugt, ohne, dass die Zuschauer das aktuell großartig zu schätzen wissen.
Der Otto-Normal-Zuschauer wird bei den meisten Videoarten keinen Unterschied zwischen 4K und Full-HD feststellen.
Wenn du dich vor die Kamera stellst und etwas erzählst, wird eine Full-HD-Auflösung absolut ausreichen.
Vorteil von 4K-Videos bei der Videobearbeitung in der Postproduktion
Der große Vorteil von 4K kommt in der Postproduktion zur Geltung.
Wenn du 4K-Videos aufgenommen hast, dein Computer leistungsstark genug ist und Videoschnitt-Programm diese Videoclips bearbeiten kann, ergeben sich bei der Videobearbeitung geniale Möglichkeiten.
Bei professionellen Videodrehs produziert man unterschiedliche Aufnahmen aus verschiedenen Kameraperspektiven und mit unterschiedlichen Einstellungsgrößen.
Mit 4K-Videos kannst du beim Videoschnitt verschiedene Einstellungsgrößen simulieren.
Vereinfach gesagt:
Du filmst in 4K und bearbeitest die Videoclips in einem Full-HD-Projekt mit geringerer Auflösung.Dadurch kannst du digital den angezeigten Bildausschnitt im fertigen Video beliebig auswählen.Das erzeugt mehr Abwechslung ohne, dass du damit mehr Aufwand beim Videodreh hast.
Exkurs: professionelle Bildgestaltung bei Videos
In der Regel verzichtet man zugunsten der Effizienz bei der Nachbearbeitung auf Spielerein und filmt bei der Aufnahme meist aus einer Kameraposition.
Das ist für den Anfang absolut ok und sogar empfehlenswert, um nicht zu viel Zeit für die Videoproduktion und Videobearbeitung zu brauchen.
Du kennst das wahrscheinlich von YouTube-Videos: Wer Totale an Totale schneidet erzeugt notgedrungen sogenannte Jumpcuts, bei denen das Bild “springt”.
Um diese Jumpcuts zu überdecken, verwendet man entweder Übergänge (z.B. eine Weiß-Blende) oder Overlays (Synonyme: B-Roll-Material / Stock-Footage).
Übergänge zwischen zwei gleichen Bildgrößen sind Notlösungen, die nicht sehr professionell sind.
Früher oder später, willst du aber vielleicht bessere Videos machen, ohne dafür Unmengen an Zeit länger zu benötigen.
Dafür musst du in deinen Videos für Abwechslung sorgen, um den Aufmerksamkeits-Zähler der Zuschauer immer wieder auf 0 zu setzen.
Denn die Aufmerksamkeitsspanne eines Internetbenutzers liegt unter 10 Sekunden. Wenn du also 10 Sekunden keine Abwechslung im Bild hast, steigt die Langeweile. Außer du schaffst es mit einem gottgegebenem Präsentationstalent und perfekt formulierter Sprache und Storytelling den Zuschauer zu fesseln. Aber in der Realität gibt es sehr wenige, die das können.
Als Faustregel beim modernen Videos gilt deswegen:
Schaffe spätestens alle 10 Sekunden (eher öfter) eine Abwechslung – neuerdings auch als “Pattern Interrupt” bezeichnet.
Diese Abwechslung kannst du mit folgenden Stilmitteln erreichen:
- unterschiedliche Bildgrößen (Totale, Nahaufnahme, Detail)
- andere Kameraperspektive (seitlich, frontal, unten, oben)
- Kamerabewegung (Schwenk, Zoom)
- Zwischenschnitt (Einblendung von Bildern, Videoclips)
- Übergang (z.B. Weiß-Blende, Blitz, Morph, etc.)
- Sound-Effekt
Der einfachste und schnellste Weg Abwechslung in einem Video zu erzeugen ist die Aufnahme von 4K-Vidoes bei anschließender Bearbeitung als Full-HD-Video.
Um das nicht zu verkomplizieren, unterscheiden wir zwischen den zwei grundsätzlichen Bildeinstellungsgrößen Totale und Nahaufnahme. Wir können diese beiden Größen dank der 4k-Aufnahme erzeugen, ohne dafür Extra-Aufnahmen oder eine zweite Kamera zu benötigen.
Die Totale
Als Totale bezeichnet man eine Bildeinstellungsgröße, bei der viele Informationen zu sehen sind. Die Totale ist ein Überblick über die Gesamtsituation.
Dabei ist die Definition der Totale immer im Bezug zu näheren Einstellungen (siehe unten: Nahaufnahme) zu sehen.
Du kannst dir das am Beispiel von Google Maps verdeutlichen: Eine Totale ist z.B. die Welt als Ganzes oder ganz Deutschland oder eine Stadt im Überblick. Während eine Nahaufnahme in diesem Beispiel ein Wohngebiet oder ein bestimmter Ort sein kann.
Beispiele für eine Totale können sein:
- Ein Objekt (Mensch oder Gegenstand) in vollen größe
- Objekt eingebettet in einer größeren Umgebung
- Gruppe von Menschen
- Landschaftsaufnahme
Die Nahaufnahme (Detail / Close)
Vereinfach gesagt: Wenn wir ein 4K-Video aufnehmen und in Full-HD bearbeiten, können wir digitale zoomen ohne Qualitätsverlust, da die 4K-Auflösung doppelt so groß ist.
Wir können Abwechslung mit verschiedenen Nahaufnahmen erzeugen, ohne diese extra filmen zu müssen, wie das der Fall wäre, wenn wir in Full-HD filmen würden.
4K-Videoproduktion in einem Praxis-Beispiel
So sieht die 4K-Videoproduktion in der Praxis aus.
Videoproduktion in 4K
Ich wähle an meiner Kamera oder auf meinem Smartphone die maximale Auflösung für Videoaufnahmen.
Das muss nicht unbedingt 4K sein, auch UHD bietet schon wesentlich mehr Auflösung als das normale Full-HD.
Ich positioniere das Smartphone und beginne mit der Aufnahme.
2. Videobearbeitung in Full-HD
Bei der Bearbeitung in meinem Videoschnittprogramm (z.B. Adobe Premiere) starte ich ein FULL-HD-Projekt mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln.
Ich importiere die 4k-Video-Clips und sehe, dass davon nur ein Ausschnitt dargestellt wird.
Also passe ich die Größe (Skalierung) des jeweiligen Videoclips digital an, in dem ich die Aufnahme auf die Full-HD-Größe verkleinere.
Das kann ich entweder durch Angabe von prozentualen Zahlen oder durch das Ziehen mit der Maus machen.
Ich setze alle 5 – 10 Sekunden einen Schnitt – idealerweise am Ende eines gesprochenen Satzes oder Sinnabschnittes.
Ich passe die Bildgröße jedes zweiten Videoclips digital an und zeige in diesen Videoclips dann einen kleineren Bildausschnitt in der 4K-Auflösung.
So schaffe ich mit geringem Aufwand Abwechslung in meinen Videos.
Wenn ich jetzt auch noch Übergänge, Stock-Videos, Musik und Titel verwende, verbessere ich mein Video zusätzlich.
Hier muss man sich aber die Frage stellen: Ist das wirklich wichtig? Bringt dieser Zeitaufwand auch soviel mehr?
In der Regel nicht. Deswegen mache ich das “volle Programm” nur bei wirklich wichtigen Videos und empfehle vor allem Anfängern erstmal die Basics zu beherrschen.
Stock-Videos kostenlos & kostenpflichtig
Die Überlagerung mit B-Roll-Material wertet ein Video auf und sorgt für Abwechslung. Und das gefällt den Zuschauern und bringt dir eine größere Reichweite.
Das setzt allerdings voraus, dass man dieses Material selbst gefilmt oder von Stock-Footage-Anbietern kostenlos oder kostenpflichtig heruntergeladen hat.
Manchmal hat man einfach wenig Zeit das Video zu bearbeiten und Video-Footage zu recherchieren, herunterzuladen und einzubauen.
Oder man hat erst gar nicht die Ressourcen wie ein Abo eines Stock-Footage-Anbieters wie Shutterstock oder Storyblocks, die zwischen 30 und 100 Euro pro Monat kosten können.
Eine kostengünstige Möglichkeit bietet das Videoprogramm InVideo mit einer großen integrierten Video-Datenbank von iStock und Storyblocks für nur 10 Euro pro Monat.
Kostenloses Video-Footage bekommst du unter anderem bei Pixabay, Pexels, Videvo oder Videezy.
Die Auswahl und Qualität von kostenlosen Stock-Videos ist allerdings sehr begrenzt. Je spezifischer das Thema ist, desto weniger professionelle Videoclips findet man dort.
Wenn du jetzt nur deine Videoaufnahme verwenden willst, um bei der Bearbeitung Zeit zu sparen, bieten 4K-Videos eine elegante Alternative.
Beispiel: 4K-Video in Full-HD bearbeitet
Wie das am Ende aussieht, kannst du im Video unten sehen. Achte dabei darauf, wie groß ich zu sehen bin!
1. (Halb)-Totale
Eigentlich handelte es sich dabei um eine klassische Halbtotale, bei der man den Oberkörper sieht. Du kennst das bestimmt aus zahlreichen Nachrichten-Interviews und Fernsehsendungen. Hierbei ist es wichtig, dass man die Hände sieht und diese auch benutzt. Vielleicht nicht ganz so exzessiv wie ich 😀
2. Nahaufnahme
Hier sieht man nur den Kopf mit Schultern. Gerade, wenn es um Emotionen geht, ist es wichtig, dass man das Gesicht in Großaufnahme sieht.
3. Totale
In dieser Totale sieht man mich in meiner Studio-Umgebung im Zusammenspiel mit anderen Person. Außerdem liefert ein Info-Screen weitere Informationen. Ich bin dabei nicht das wichtigste Element, deswegen bin ich kleiner zu sehen als in den anderen Aufnahmen.
4. Nahaufnahme
Ich beende das Video meistens mit einer Nahaufnahme (siehe Video-Vorschau unten), bei der ich die Zuschauer direkt anspreche. Das würde in einer Totale nicht den gleichen Effekt erzielen, da die Zuschauer von irgendwas anderem abgelenkt sein könnten, wenn ich nicht das dominante Element im Bild wäre. In diesem Fall hätte ich auch noch näher hingehen und z.B. nur mein Gesicht zeigen können. Allerdings könnte das auch etwas aufdringlich wirken.
Mit diesem geballten Wissen über 4K-Videos kannst du dir nun das Beispielvideo ansehen und in Zukunft auch bei deinen eigenen Videos drauf achten!
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Autor: Content Planer
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